Montag, 10. September 2012

Von Krieg zu Krieg

Fünf Völker, die sich oft bekriegten,
besannen sich auf die Vernunft.
Verlierer baten die Besiegten
aus Reue zur Zusammenkunft.
         Im wachsenden
         Gesinnungswandel,
         gedieh der Fortschritt,
         wuchs der Handel -
      der Stern der Zukunft strahlte hell.

Gewinner mit ergrauten Schläfen
erhofften sich vom Pathos Macht.
Sie schröpften ihre braven Schäfchen
vom Morgen an, bis in die Nacht.
                Sie lehrten Blindheit
                und Gehorsam,
                die Völker nahmen
                ihren Rat an –
       so blieb als letzter Wert das Geld.
    
Weil nur der Klüngel profitierte,
erstarb der Glaube an das Glück.
Als Volk um Volk sich echauffierte,
erblühte Zwietracht, Stück um Stück.
                Die Mächtigen
                erahnten Ärger,
                drum einten sie
                entzweite Bürger  -
       die schluckten das, mit viel Gebell.

Aus vielen Völkern wurde eines,
so stand es im Unionsvertrag.
Das schien das Ende allen Leides,
doch nahte schon ein schwarzer Tag.
                Die Sprache trennte
                neu Vereinte,
                bis jeder die
                Union verneinte –
       das bot dem Krieg ein weites Feld.   

Gewinner mit ergrauten Schläfen
erhofften sich vom Pathos Macht.
Sie lieferten den braven Schäfchen
ihr Waffenarsenal zur Schlacht.
                So metzelten sich
                Bürger nieder,
                Soldaten sangen
                böse Lieder –
       wie strahlte da die Zukunft hell?  
               

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