Dienstag, 2. Oktober 2012

Meinungsmache

Was Menschen über Menschen denken,
das lässt sich steuern, lässt sich lenken -
Mit Infusionen reiner Wahrheit,
erfahren wir moderne Klarheit,
das stählt den Willen, stärkt die Macht.

Selbst wenn da manche lamentieren,
und das Gemeinwohl reklamieren -
Den Plutokraten juckt das nicht,
er wahrt durch Zuspruch sein Gesicht
und weiß, wer letzten Endes lacht.
  

Das Volk soll seine Herrscher ehren,
soll brav die Gunst der Märkte mehren -
Der neoliberale Chor,
dringt sakrosankt in jedes Ohr,
der Quell des Elends nennt sich: „Staat“.

Wir wollen die Kritik verlachen,
uns über Nörgler lustig machen -
Das Wort „Verschwörungstheorie“
bewahrt vor Stolz und Häresie,
die Furcht vor Häme nährt die Saat. 


Wer klug ist, kontrolliert die Stimmen,
die über Recht und Ordnung sinnen -
Gesetz des Dschungels, sei gelobt,
denn falls der Mob den Aufstand probt,
hat die Union sich festgelegt.

In Meinungsmache investieren,
verqueren Blödsinn stolz servieren -
Das treibt die Welt voran, voran,
wie Schafe grasen Menschen dann,
derweil der Wind sozialkalt fegt.  


Die Wahrheit fließt aus klaren Quellen,
wenn Fernsehbilder uns erhellen -
Der Denker liest das Wort gedruckt,
bevor er sich geläutert duckt,
gebrochen vom Expertenrat.

Beraubte, die sich echauffieren,
verstummen, eh sie sich blamieren -
Sie wahren ihren letzten Wert,
das Geben hat sie aufgezehrt,
da bricht der Mut, da lahmt die Tat.

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